1. Warum wird das Sorbische Wissensforum nicht an dem Platz gebaut, auf dem früher das Haus der Sorben stand (direkt an der Vogelkreuzung)?
Die Stiftung hat sich um einen Erwerb des entsprechenden Grundstückes bemüht, jedoch stand dieses nicht zur Verfügung, ebensowenig das Grundstück, auf welchem sich derzeitig der große Privatparkplatz befindet. Nach vielen Verhandlungen mit den verschiedenen Eigentümern der Grundstücke auf dem Lauenareal, konnte die Stiftung folgende Grundstücke erwerben bzw. wurde die Erwerbsmöglichkeit zugesagt:
- Lauengraben 6 und 8 (vormals EP)
- Äußere Lauenstraße 7 und 9 (Ecke Intersport Tim)
- Goschwitzstraße 9 ("Alte Posthalterei")
2. Warum wurden regionale Architekturbüros beim Wettbewerb nicht berücksichtigt?
Um den bestmöglichen Entwurf für das Projekt herauszufinden, wurde ein Wettbewerb als nichtoffener Realisierungswettbewerb mit einem vorgeschaltetem Auswahlverfahren ausgelobt. Ausfgrund der Bausumme musste der Wettbewerb europaweit ausgeschrieben werden.
Um die Teilnahme am Wettbewerb haben sich insgesamt 113 Architekturbüros vorwiegend aus Deutschland und unserer Region beworben. Davon wurden 108 Büros für das Auswahlverfahren zugelassen. Von diesen wurden durch Auslosung zufällig 20 Büros und fünf Nachrücker gezogen. Es hat also der Zufall über die Teilnahme am Wettbewerb entschieden.
3. Warum hat ein Münchner Architekturbüro den Zuschlag erhalten und kein regionales Büro?
(siehe auch vorhergehende Frage)
Alle eingereichten Entwürfe wurden dem Preisgericht anonymisiert vorgestellt, d.h. die Entwürfe wurden lediglich mit Nummern und ohne Namen versehen. Das Preisgericht hat sich nach umfangreicher Beschäftigung mit den Einreichungen für einen Entwurf entschieden, der die gestellten Anforderungen am besten erfüllt. Erst nach der Wahl des Siegerentwurfes wurde bekannt gegeben, welches Architekturbüro diesen Entwurf eingereicht hat. Es wurde also nicht das Büro ausgewählt, sondern der Entwurf.
4. Warum wurde nicht ein "optisch ansprechenderer" Entwurf ausgewählt?
"Über Geschmack lässt sich streiten" oder eben nicht. Die Entscheidung für diesen Entwurf erfolgte in der Jury gemeinsam mit den Bedarfsträgern, erfahrenen Architekten und zusätzlichen Fachberatern, welche verantwortlich sind für unterschiedliche für diesen Bau relevanten Bereiche, wie Vertreter der Stadt, des Denkmalschutzes und des Bauverwaltungsamtes sowie Mitarbeiter der beiden Institutionen, die das Sorbische Wissensforum beziehen werden. Für die Beurteilung der eingereichten Entwürfe hat sich das Preisgericht viel Zeit genommen, um die Funktionalität der Grundrisse und Gebäudestrukturen zu beurteilen und sich nicht nur ein optisches Urteil zu bilden. Der Siegerentwurf erfüllt am ehesten alle Anforderungen der Bedarfsträger (siehe auch"Preisgerichtssitzung und Auswahl des Siegerentwurfs" weiter oben auf dieser Seite).
Hier finden Sie die Ausschreibungsunterlagen mit einem Auszug der Anforderungen
Die Preisjury hat folgende Kriterien für die Bewertung der Projekte berücksichtigt:
- städtebauliche Einbindung
- architektonische Qualität
- Funktionalität und Programmerfüllung
- Zonierung der Freiflächen
- Wirtschaftlichkeit des Entwurfskonzeptes in Bezug auf Investitions- und Unterhaltskosten
Der Siegerentwurf ist zunächst nur ein Entwurf, der die grobe Richtung vorgibt und als Grundlage für die nächsten Planungsschritte dient. Er wird jetzt gemeinsam mit den Bedarfsträgern im Detail weiterentwickelt und optimiert, so dass sich auch noch einige Dinge verändern werden. Dabei werden beispielsweise auch die Fensterplanung und die Dachkante im mittleren Bauteil ein Thema sein. Der fertige Gebäudekomplex wird also nicht 1:1 dem jetzigen Entwurf entsprechen.
5. Werden regionale Baufirmen am Bau des Wissensforums beteiligt sein?
Das Münchner Architekturbüro bogevischs buero, welches den Siegerentwurf erstellt hat, wird nun mit der Planung beauftragt. Für die Umsetzung der Baumaßnahme werden dann die einzelnen Gewerke separat ausgeschrieben. Wir hoffen sehr, dass sich viele regionale Baufirmen an den Ausschreibungen beteiligen werden.