Christian Baumgärtel war zeitlebens eng mit der sorbischen Kultur und vor allem der sorbischen Gesangskunst verbunden. Seine beruflichen Stationen waren unter anderem das Sorbische National-Ensemble in den Jahren 1973 bis 1991, wo er auch als Solist wirkte, oder die Domowina - Bund Lausitzer Sorben. (1991 bis 1995). Als ihr Kulturreferent förderte er mit großem persönlichen Engagement den Bund der sorbischen Gesangvereine und kümmerte sich um Großprojekte, wie das 1. Treffen sorbischer Chöre (18.08.1996 in Crostwitz) oder das Internationale Folklorefestival.

Von 1996 bis 1998 war Christian Baumgärtel Abteilungsleiter für regionale Kulturförderung bei der Stiftung für das sorbische Volk und in den Jahren 2003 bis Anfang 2007 Vorsitzender des Stiftungsrates. Die Hauptthemen der Stiftungsarbeit in dieser Legislatur waren die Verbesserung der Zusammenarbeit des Domowina-Verlags mit dem neu geschaffenen WITAJ-Sprachzentrum zur Herausgabe von Lehrbüchern, die Prüfung der Fusion des Sorbischen National-Ensembles mit dem Deutsch-Sorbischen Volkstheater und die Abwehr der drohenden Reduzierung des Förderanteils des Bundes.

Zu Beginn dieser Periode wurde die Stiftung seitens der Bundesverwaltungsanstalt (BVA) evaluiert. Vom Resultat der Untersuchung sollte die Höhe der künftigen Förderung des Bundes abhängen. Deshalb bildete der Prüfbericht einen der Schwerpunkte der Beratungen der Stiftungsgremien. Weitreichende und teilweise unrealistische Vorschläge zur Einsparung konnten durch den Einsatz aller Beteiligten abgewiesen werden.

Dankbar gedenken wir des Verstorbenen, eines enthusiastischen Förderers der sorbischen Kultur.