Heute vor 25 Jahren, am 28. August 1998 unterschrieben der sächsische Ministerpräsident Prof. Dr. Kurt Biedenkopf und der brandenburgische Ministerpräsident Dr. Manfred Stolpe in Schleife den Staatsvertrag zur Errichtung einer rechtsfähigen Stiftung öffentlichen Rechts. Damit endeten die jahrelangen Bemühungen um die Eigenständigkeit der Stiftung für das sorbische Volk, welche am 19. Oktober 1991 in Lohsa gegründet wurde und zunächst dem Geschäftsbereich der Sächsischen Staatskanzlei zugeordnet war.
Mit dem Staatsvertrag unterschrieben die Zuwendungsgeber gleichzeitig das Erste Finanzierungsabkommen. Die Verhandlungen um das inzwischen fünfte Finanzierungsabkommen, welches die finanziellen Mittel ab 2026 gewährleisten soll, beginnen im Herbst dieses Jahres.
In einer gemeinsamen Pressemitteilung des Sächsichen Staatsministeriums für Kultur und Tourismus (SMWK) und des Brandenburgischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur (MWFK) würdigt Staatsministerin Barbara Klepsch die Stiftung "als stabile, verlässliche und sichtbare Akteurin für den Erhalt sorbischer Sprache, Kultur und Gesellschaft" und dankt allen, "die sich in den letzten Jahrzehnten für die Stiftung und ihre Förderung eingesetzt haben." Die Brandenburger Ministerin Dr. Manja Schüle unterstreicht die Bedeutung der Stiftung als länderübergreifendes Bindeglied und sieht sie als Vorbild für andere Minderheiten. Die Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationalen Minderheiten Natalie Pawlik erklärt, dass "die im Rahmen des Strukturwandels bereitgestellten Bundesmittel zur Fortentwicklung der Sprache, Kultur und Traditionen des sorbischen Volkes über die Stiftung für das sorbische Volk ausgereicht werden, steht beispielhaft für ihre professionelle Entwicklung."
Eine Übersicht über die Entstehung und Entwicklung sowie die Herausforderungen in mehr als dreißig Jahren Stiftungsarbeit zeigt eine neue Broschüre der Stiftung. Die gedruckte Broschüre ist bald verfügbar, die digitale Version ist aber bereits jetzt auf der Stiftungsseite abrufbar. Die vorliegende Dokumentation ist nicht vollumfänglich, sie stellt jedoch übersichtlich die Vielfallt der Stiftungsarbeit dar. Darin werden politische Entscheidungen und strukturelle Veränderungen beschrieben, Entwicklungen und Meilensteine aufgezeigt und verschiedene Projekte vorgestellt. Gemeinsam mit Wegbereitern der Gründungsjahre sowie Begleitern und Mitarbeitern der ersten Stunde wird auf eine spannende und wechselvolle Zeit zurückgeblickt.
Link zur Jubiläumsbroschüre der Stiftung für das sorbische Volk
In einem Interview mit dem Sorbischen Rundfunk des MDR anlässlich seines 70. Geburtstags erzählte der Marko Suchy, ehemaliger Stiftungsdirektor, über die aufregenden Zeiten der Entstehung der Stiftung. Das Interview in obersorbischer Sprache kann hier angehört werden..