In der Sitzung des Parlamentarischen Beirats der Stiftung für das sorbische Volk am 11.09.2023 in Potsdam haben sich die Mitglieder darauf geeinigt, folgende Erklärung zu veröffentlichen:

Erklärung des Parlamentarischen Beirats der Stiftung für das sorbische Volk für ein friedliches Zusammenleben der Bürger in der Lausitz mit Toleranz und Respekt

Der Parlamentarische Beirat der Stiftung für das sorbische Volk lehnt jegliche Form von Extremismus ab. Er verurteilt auf Schärfste, dass es an einer Schule im brandenburgischen Burg (Spreewald)/Bórkowy (Błota) rechtsextremistische Angriffe auf Personen gegeben hat, die mit einer persönlichen Herabwürdigung verbunden waren. Vor allem die öffentliche Verfolgung der beiden Lehrkräfte, die die Vorfälle in die Öffentlichkeit gebracht haben, sind in einer Demokratie nicht akzeptabel. Schule muss ein Ort des Lernens, des Respekts und der Achtung voreinander sein. Hass und Gewalt dürfen keinen Platz in unserem Land haben.

Der Stiftungsauftrag bleibt auch künftig unter anderem das friedliche Zusammenleben in der Lausitz zu fördern und damit die Chancen der Demokratie zu nutzen. Für den Parlamentarische Beirat ist es wichtig, die Entwicklung der Sprache und Kultur der Sorben weiterhin zu unterstützen, damit auch durch die vielfältige Kultur für Verständnis zwischen Sorben und Deutschen geworben werden kann. Die Grundlage dazu bildet Respekt, Achtung und Toleranz in Schulen und in der Gesellschaft.

Weitere Themen der Sitzung waren der Beginn der Vorbereitungen auf das Fünfte Finanzierungsabkommen für die Jahre 2026 - 2030 und die noch immer nicht umgesetzte Entgeltanpassung im Domowina-Verlag.

Der Parlamentarische Beirat ist ein Organ der Stiftung für das sorbische Volk, der das oberste und entscheidende Organ, den Stiftungsrat, berät. Ihm gehören jeweils zwei Vertreter des Deutschen Bundestages, des Sächsischen Landtages und des Brandenburgischen Landtages an. Vorsitzender des Beirates ist seit 1995 Herr Marko Schiemann (MdL).