Nutzungsänderung, Sanierung und Umbau des Gebäudeteiles Süd des SNE
Die Sanierung und Erweiterung des Gebäudeteiles Süd im Sorbischen National- Ensemble gGmbH (SNE) in Bautzen ist ein umfangreiches Bauprojekt der Stiftung für das sorbische Volk.
Im Gegensatz zur Sanierung der Röhrscheidtbastei und der des Hauptgebäudekomplexes mit Verwaltungstrakt und Probe- und Vorstellungssaal in den Jahren 2014 und 2015, ist der Süd Trakt samt Ballettsaal noch unsaniert. Nun wurden dort jedoch Baumaßnahmen erforderlich, sowohl am Baukörper als auch an der technischen Gebäudeausrüstung. Des Weiteren fehlen Räume für den künstlerischen Bereich oder aber entsprechen die vorhandenen in ihrer Funktionalität nicht mehr den Anforderungen. Gleichzeitig soll eine klare Trennung zwischen den Nutzungsbereichen im SNE stattfinden und der Eingangsbereich etwas aufgefrischt und erweitert werden.
Dem Gesamtgebäude des Sorbischen National-Ensembles werden drei Nutzungsbereiche zugeordnet, der Verwaltungsbereich, der öffentliche Bereich / die Spielstätte und der künstlerische Bereich. Ziel ist es, diese so zu ordnen und abgetrennte Bereiche schaffen.
Der Nutzungsbereich Verwaltung wird bei den jetzigen Baumaßnahmen nicht beachtet.
Im Nutzungsbereich öffentlicher Bereich / Spielstätte soll auf Grund der öffentlichen Nutzung des Hauses ein angemessener Eingangsbereich geschaffen werden, welcher über genügend Platz für die Verteilung der Besucherströme in Richtung Abendkasse, Verweilbereich und Garderobe verfügt. Damit sollen die administrativen Besucherbereiche von den künstlerischen Bereichen getrennt werden. Außerdem sollen durch den Einbau von zweiflügligen Türen zu den Instrumentenlagern und die Verlegung der Eingangstür die Zugangssituationen zum Saal hin optimiert werden. Die genannten Räume für die Besucher bleiben ebenerdig und sind deshalb barrierefrei zugänglich.
Der dritte Nutzungsbereich, der künstlerische Bereich, ist der Bereich der drei Künstlersparten Chor, Ballett und Orchester, welche sich im Süd Trakt und dem entstehenden Erweiterungsbau befinden. Sie sollen auch weiterhin gemäß der bisherigen Funktionsbestimmung für die Künstlersparten als Aufenthalts-, Proben-, Garderoben- und Sanitärräume genutzt werden, jedoch durch eine Nutzungsänderung optimiert werden.
Die vorhandenen Flächen reichen jedoch nicht aus, um den benötigten Bedarf zu decken und eine Aufstockung des Ballettsaals im Bestand ist aus bautechnischen Gründen nicht möglich. Deshalb ist es notwendig, dass der alte Ballettsaal und 2 Garagen abgebrochen werden und ein zweigeschossiger Erweiterungsanbau neu errichtet wird. Die Ostseite wird als Glasfassade mittels Pfosten-Riegel-Konstruktion ausgeführt. Hier befinden sich dann die Proberäume für den Chor und das Ballett, der Besprechungsraum, der Einspielraum und die Umkleideräume und Sanitärräume.
Dieses Projekt wird finanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes und zum erheblichen Teil, nämlich 2,16 Mio. Euro, durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWK) aus Mitteln der Parteien- und Massenorganisationen der ehemaligen DDR (PMO-Vermögen). Bei einem Gesamtvolumen für das Bauvorhaben von knapp 2,56 Mio. EUR, entfällt auf die Stiftung für das sorbische Volk ein Eigenanteil von 395,5 TEUR.
Der Zuwendungsbescheid des SMWK liegt seit dem 26.05.2020 vor. Die Baugenehmigung wird voraussichtlich Mitte September erteilt, die Ausschreibungen sind gestartet. Damit ist mit einem Baustart Anfang Oktober zu rechnen.
Wegen des Bauvorhabens ist das SNE in eine Interimspielstätte ausgewichen und nutzt die ehemaligen Theaterwerkstätten auf der Wilthener Straße in Bautzen. Der Umzug ist abgeschlossen, so dass die neue Spielzeit Ende August unter guten Bedingungen starten konnte.
Bautafel (JPG)
Übersicht der ausführenden Firmen (PDF)