Seit 1996 vergibt die Stiftung für das sorbische Volk Semesterstipendien für das Teilstudium der Sorabistik an der Universität Leipzig an Studenten aus dem osteuropäischen Ausland, bisher bereits 59 Mal. Die derzeitigen Stipendiaten Karolina Babczuk, Studentin der Slavistik aus Polen, und Kryštof Peršin, Doktorand aus Tschechien, besuchten in der vergangenen Woche die Lausitz, um die verschiedenen sorbischen Institutionen näher kennenzulernen.
Am Donnerstag führte sie ihr Weg nach Bautzen. Gemeinsam mit Stanislaw Schäfer, dem Verantwortlichen für die Stipendiaten bei der Stiftung, waren sie zunächst beim Sorbischen Institut und dem WITAJ-Sprachzentrum zu Gast. Nach einem Austausch mit Stiftungsdirektor Jan Budar und seiner Stellvertreterin Michaela Moosche folgte ein Besuch bei den Kollegen der Domowina. Nach dem auch das neue Gebäude des Sorbischen National-Ensembles besichtigt wurde, konnten die Stipendiaten zum Abschluss des Tages noch einen Blick in den Domowina- Verlag und die Smoler'sche Verlagsbuchhandlung werfen.
Der Freitag begann für die Studenten mit einem Vortrag von Dr. Annett Brezan im niedersorbischen Wohnheim in Cottbus/Chóśebuz, im Rahmen des Studientages der Schule für niedersorbische Sprache und Kultur. Danach konnten beide im Wendischen Haus einen Einblick der niedersorbischen Seite des Instituts, der Domowina und insbesondere Zorja (dem immersiven Sprachprojekt für Erwachsene, www.zorja.org), sowie der sorbischen Arbeit des rbbs erhalten. Zum Ende der Bildungsreise in die Niederlausitz besuchten sie mit zwei Kollegen der Stiftung die Cottbusser Innenstadt und das Wendische Museum.
Am Samstag nahmen die beiden Stipendiaten an einem Ostereierworkshop in der Sorbischen Kulturinformation in Bautzen teil und lernten die traditionellen Wachstechniken kennen. Zum Abschluss ihrer Reise besuchten die beiden das sorbische Theaterstück "Das sündige Dorf oder Der vergessene Teufel" des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters.
Die Stiftung für das sorbische Volk bedankt sich bei allen Institutionen und Ihren Vertretern für die Zeit, die sich für die Stipendiaten genommen wurde.