Um sich ein Bild von der Situation im Domowina-Verlag GmbH zu machen, lud der Stiftungsrat zu seiner Sitzung am 23.05.2024 in Cottbus dessen Geschäftsführer ein. Herr Simon Peter Ziesch stellte dem Stiftungsrat sein Entwicklungskonzept für den Verlag bis zum Jahr 2029 vor. Schwerpunkte sind die crossmediale Transformation, die konsequentere Orientierung an den Bedürfnissen der Leser aller Altersgruppen und die verstärkten Marketingaktivitäten. Weiterhin erläuterte er dem Stiftungsrat, warum die Einführung des TV-L im Verlag, an der seit Ende 2022 gearbeitet wird, noch nicht abgeschlossen ist. Der Stiftungsdirektor Jan Budar sagt dazu: „Die Einführung eines neuen Tarifes ist ein Prozess, dessen Aufwand wir alle unterschätzt haben. Ich bin als Gesellschafter des Verlages diesbezüglich im laufenden Austausch mit Herrn Ziesch und freue mich, dass bald ein Haken hinter diese großen Aufgabe gesetzt werden kann.“. Um die tiefgreifenden Änderungsprozesse, die inzwischen im Verlag angestoßen worden sind, nicht zu gefährden, beschloss der Stiftungsrat, den Anstellungsvertrag mit dem Geschäftsführer um weitere fünf Jahre zu verlängern. Herr Ziesch ist seit 01.06.2020 im Amt, sein derzeitiger Vertrag läuft bis zum 31.05.2025.
In der Sitzung informierte der Stiftungsdirektor die Ratsmitglieder über den aktuellen Stand der Planungsarbeiten zum Bauvorhaben „Sorbisches Wissensforum auf dem Lauenareal“. Im Hinblick auf die im Juni 2024 auslaufenden Kaufoption mit der Bautzener Wohnungsbaugesellschaft mbH stimmte der Stiftungsrat dem Kauf von vier Flurstücken zu. Damit sind alle für die Umsetzung des Vorhaben benötigten Flurstücke gesichert.
Weiter beschäftigte sich der Stiftungsrat mit der Befristung der ab 2021 neu geschaffenen Stellen, die durch die Zuwendungserhöhung im 4. Finanzierungsabkommen (2021 bis 2025) möglich wurden. Im Herbst 2023 hat der Stiftungsrat die Befristung bereits auf den 31.12.2024 verlängert, nunmehr sollte die Befristung auf den 31.12.2025 verlängert werden. Die unsichere Finanzlage des Bundes für das Jahr 2025 jedoch bewegte das Gremium dazu, die Entscheidung zu vertagen, bis der Haushalt 2025 grundlegend klar ist. „Um den Trägern der Stellen und damit auch den Betroffenen die Sicherheit der Weiterfinanzierung zu geben, arbeiten wir an einem Beschluss, der im 3. Quartal 2024 im Rahmen einer Sondersitzung gefasst werden kann. Alles andere wäre riskant für die neuen Arbeitsbereiche, die durch die neuen Stellen gewährleistet werden.“ resümiert der Vorsitzende des Stiftungsrates, Marko Kowar.
Im Zuge der Neubesetzung der Vertreter des sorbischen Volkes im Stiftungsrat wurde auf der ersten Sitzung in der neuen Besetzung im Mai 2023 vorgeschlagen, den Umgang mit der Befangenheit zu überprüfen und bei Bedarf zu überarbeiten. Deswegen wurden die bereits in der Sitzung am 28.11.2023 angewandten Regelungen nach erfolgter rechtlicher Prüfung in die Geschäftsordnung aufgenommen und per Beschluss verabschiedet.
Frau Kerstin Kossack, Beauftragte für sorbische/wendische Angelegenheiten des Landkreises Spree-Neiße / Sprjewja-Nysa, Forst / Baršć, nahm letztmalig an einer Stiftungsratssitzung teil, da sie sich in den Ruhestand begibt. Für ihre Tätigkeit in drei Legislaturen als Vertreterin des Landkreistages und des Städte- und Gemeindebundes Brandenburg dankte ihr der Vorsitzende des Stiftungsrates, Marko Kowar, herzlich.
Beschlussprotokoll der Stiftungsratssitzung vom 23.05.2024