Susann Schenk aus Großenwiehe (Schleswig-Holstein) ist neue Vorsitzende des Stiftungsrates der Stiftung für das sorbische Volk. Einstimmig wurde sie am Dienstag vom Stiftungsrat zu dessen Herbstsitzung in Potsdam gewählt. Die 40-jährige Sorbin und Generalsekretärin der FUEN (Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten) in Flensburg ist seit 2015 ordentliches Mitglied des Stiftungsrates. Sie bekleidet die Funktion für den Rest der Legislaturperiode bis 2019. Die Wahl war notwendig geworden, da der bisherige Vorsitzende Jan Budar seit dem 1. Oktober 2016 das Amt des Stiftungsdirektors ausübt.
Zur Sitzung des Stiftungsrates im Ministerium der Finanzen des Landes Brandenburg wurde außerdem der Haushalt der Stiftung für das Jahr 2017 beschlossen. Die Summe der Zuschüsse des Bundes, des Freistaates Sachsen und des Landes Brandenburg beträgt dabei 19 284 500 Euro (davon Bund 9 315 000 Euro, Sachsen 6 210 700 Euro und Brandenburg 3 100 000 Euro). Zusätzlich werden Zuschüsse für das Projekt „Sorbische Sprache in den neuen elektronischen Medien“ i. H. v. 658 800 Euro zur Verfügung gestellt.
Grundsätzlich wurde bei der Aufstellung des Haushaltsplans 2017 auf die Ausfinanzierung des Bedarfs der Stiftung geachtet. Unter dem Aspekt der Planungssicherheit wurde mit Hilfe der mittelfristigen Finanzplanung aufgezeigt, wie die Haushalte der einzelnen sorbischen Einrichtungen und andere Bereiche auf Grundlage des aktuellen Finanzierungsabkommens bis zum Jahr 2020 aufgestellt werden können.
Umfänglich diskutierten die Mitglieder des Stiftungsrates die Umsetzung der Empfehlungen des Wissenschaftsrates im Sorbischen Institut. Dabei wurde die Position des Parlamentarischen Beirates berücksichtigt, wonach die empfohlenen Maßnahmen keinesfalls durch eine Erhöhung des Stiftungszuschusses und damit zu Lasten der anderen Einrichtungen finanziert werden sollten.
Die Entscheidung über eine Ausschreibung der Intendantenstelle im Sorbischen National-Ensemble wurde auf die Frühjahrssitzung am 4. April 2017 in Dresden vertagt. Langfristig sollte das Ensemble eine in die Zukunft gerichtete künstlerische Ausrichtung erfahren, die es ermöglicht, das kulturelle Erbe der Sorben mit zeitgemäßen Mitteln und Formen bühnenwirksam darzustellen.