Am 7. Mai 2019 traf sich der Stiftungsrat der Stiftung für das sorbische Volk im Haus der Sorben in Bautzen zu seiner konstituierenden Sitzung. Als Vorsitzende des aus insgesamt 15 Mitgliedern bestehenden Gremiums wurde Susann Schenk einstimmig bestätigt. Zum stellvertretenden Vorsitzenden wurde der Oberbürgermeister der Stadt Cottbus, Holger Kelch gewählt. Der Stiftungsrat der nunmehr 8. Legislaturperiode wird sich in den nächsten vier Jahren (bis 2023) mit anspruchsvollen Aufgaben zum Wohle des sorbischen Volkes, seiner Sprache und Kultur befassen und so z.B. die Digitalisierung der sorbischen Sprache mit voranbringen.
Der Stiftungsrat stimmte zu, Restmittel des Haushaltsjahres 2018 in Höhe von ca. 237 Tsd. Euro im Haushaltsplan 2019 einzustellen und für Ausgaben im aktuellen HH-Jahr zu verwenden. Dazu gehören die Anschaffung von PC-Technik, Server-Technik und Software für verschiedene sorbische Institutionen, die Anschaffung zeitgemäßer Saaltechnik für Veranstaltungen des Sorbischen Museums Bautzen, im Rahmen der Projektförderung z.B. die Anfertigung von Trachten für Tanzgruppen, der Umbau der Ausstellung im Heimatmuseum Dissen oder aber Honorare zur Entwicklung von Konzeptideen hinsichtlich des Strukturwandels. Außerdem sollen 60 % der nicht verbrauchten Personalmittel in Höhe von 316 Tsd. Euro der Betriebsmittelrücklage zugeführt und für Tarifsteigerungen der Stiftungsverwaltung und der geförderten Einrichtungen reserviert werden.
Auf Einladung des Stiftungsrates berichtete die neue Intendantin des SNE, Frau Judith Kubitz, über erste Erfolge ihrer Tätigkeit sowie über aktuelle Herausforderungen des Hauses. Die Mitglieder des Stiftungsrates konnten sich von der hohen künstlerischen Kompetenz von Frau Kubitz überzeugen und hoben anerkennend ihr Engagement im Sinne der weiteren Profilierung dieser einmaligen sorbischen Einrichtung hervor.
Der Stiftungsrat beschäftigte sich eingehend mit bevorstehenden Baumaßnahmen der Stiftung. Ab Juni kommenden Jahres wird im Rahmen der abschließenden Bauphase die Süd-Seite des Grundstücks des Sorbischen National-Ensembles mit ca. 1,88 Mio. Euro erneuert. Der Eigenanteil der Stiftung beträgt dabei 100,0 Tsd. Euro, der Rest sind PMO-Fördermittel. Mit dieser Maßnahme und Bauarbeiten seit 2015 wurden insgesamt 4,0 Mio. Euro in die Erneuerung des Gebäudekomplexes des SNE investiert.
Bezüglich des Bauvorhabens am Lauenareal zur Errichtung neuer Archivkapazitäten für das Sorbische Institut und eines sorbischen Begegnungszentrums soll das inhaltliche sowie finanzielle Konzept bis zur Herbstsitzung weiter präzisiert werden. Dazu findet im Vorfeld unter Einbeziehung der sorbischen Öffentlichkeit eine Ideenwerkstatt statt.
Der Stiftungsrat beschloss, bis zum Herbst die Stelle der Geschäftsführung des Domowina-Verlags GmbH auszuschreiben, da die derzeitige Geschäftsführerin Ende Mai 2020 den Ruhestand antritt. Aufgrund der erforderlichen stärkeren Einbindung der sorbischen Sprache in die digitalen Medien sind maßgebliche Kompetenzen der künftigen Geschäftsführung in diesem Bereich erforderlich. Die künftig stärkere crossmediale Ausrichtung des Verlages soll sowohl in der Ausschreibung als auch im Auswahlverfahren beachtet werden.
Nach Ablauf der aktuellen Wahlperiode 2019 des Kuratoriums des Ćišinski-Preises bestätigte der Stiftungsrat die neue Zusammensetzung vorerst bis zum 30.11.2020. Zu den Mitgliedern gehören Vertreter der Domowina, des Sorbischen Schulvereins, der Maćica Serbska, des Sorbischen Künstlerbundes und des Bundes sorbischer Gesangvereine. Der Ćišinski-Haupt- und Förderpreis der Stiftung werden im Herbst 2019 zum 12. Mal vergeben.