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Übersicht der Pressemitteilungen der Stiftung

 

Neue Seidenstoffe für die Trachten der Hoyerswerdaer Region

Bautzen,

In der Sorbischen Kulturinformation (SKI) in Bautzen wurden am Freitag, den 28. Januar 2022 neun Ballen eines speziell angefertigten Stoffes an die Stiftung für das sorbische Volk überreicht. Es handelt sich hierbei um Seidendamastgewebe, welches für die Herstellung von Schürzen der sorbischen evangelischen Tracht aus den Dörfern rund um Hoyerswerda benötigt wird. Anett Sarodnik, Mitglied des Hoyerswerdaer Domowina-Regionalverbands "Handrij Zejler", freut sich sehr über diese Lieferung. Sie ist eine der Projektinitiatorinnen. Gemeinsam mit Birgit Hantschick, ebenfalls Mitglied im Regionalverband, ist sie an diesem besonderen Tag extra in ihrer Festtagstracht nach Bautzen gekommen.

Frau Sarodnik bedankte sich bei der Stiftung für die Verwirklichung dieses wichtigen Projekts, mit dem sie sich bereits seit 13 Jahren intensiv beschäftigt. Zum Hintergrund des Projektes erklärte sie: „Viele Trachten in unserer Region sind bereits sehr alt und werden seit Generationen weitervererbt. Inzwischen sind vor allem die Schürzen, optisch dominierendes Teil der festlichen Tanztracht, oft sehr stark in Mitleidenschaft gezogen. Neue zu nähen ist nicht so einfach möglich, da die benötigten Kombinationen von Material, Farben und Mustern der Stoffe auf dem Markt nicht zu finden sind. Eine eigene Herstellung solcher Stoffe ist aber sehr teuer.“

Mit Unterstützung der Regionalsprecherin der Domowina Sonja Rehor wandte sich Frau Sarodnik daher an die Stiftung für das sorbische Volk. Michaela Moosche und Nicole Zimmermann von der Stiftung begleiteten das Projekt seit Anfang 2021. „Stiftungszweck ist es sorbisches Kulturgut zu erhalten und zu fördern. Das Verschwinden der Tracht rund um Hoyerswerda mit all ihren Besonderheiten wäre ein nicht hinnehmbarer Verlust, so dass wir dieses Projekt gerne finanziell unterstützen. Wir freuen uns, dass wir aufgrund der sehr guten Vorarbeiten der Initiatorinnen die Realisierung so schnell umsetzen konnten.“ erläutert Frau Moosche. Frau Sarodnik und ihre Projektmitstreiter hatten im Vorfeld bereits viel Zeit darin investiert in verschiedenen Beständen Muster, Farben und deren Kombinationen zu erforschen und nach möglichen Produzenten zu suchen. Mit der Seidenweberei Eschke aus Crimmitschau fanden sie einen kompetenten Projektpartner.

Die Firma Eschke hatte bereits im Jahr 2000 Schürzenstoff für die Hoyerswerdaer Tracht produziert, so dass eine erneute Zusammenarbeit nahe lag. Torsten Bäz, Geschäftsführer der Seidenweberei Eschke, überreichte die fertigen Stoffe persönlich an die Stiftung. Er betonte: „Auch für uns als Textilhersteller war dieses Projekt eine besondere Herausforderung. Die Kombination der Muster und Farben sowie die Beschaffenheit des Stoffes waren nicht so leicht umzusetzen. Wir sind sehr stolz auf das Ergebnis und freuen uns, dass wir mit dieser Produktion helfen, ein Stück sorbische und auch sächsische Kultur zu erhalten.“

Im Gegensatz zum Stoff der bisherigen Schürzen hat der neue Stoff eine wasser- und schmutzabweisende Beschichtung und ist zudem waschbar. Insgesamt neun Kombinationen aus drei Mustern und drei Farben können Interessenten ab dem 10. Februar 2022 in der Sorbischen Kulturinformation in Bautzen und im Online-Shop der Stiftung erwerben. Ein Meter Stoff kostet 35 Euro netto, das sind 20% der Herstellungskosten, die sich auf 175 Euro netto pro Meter belaufen. Pro Kombination sind 40 Meter Stoff verfügbar.